Brust-Tastuntersuchung
Die Tastuntersuchung ist zwar als alleinige Massnahme zur Brustkrebsfrüherkennung nicht geeignet, steigert aber in jeden Fall Ihr Körperbewußtsein und verbessert das Gefühl für die eigene Brust.
Ein regelmäßiger Blick in den Spiegel mit nacktem Oberkörper lässt Veränderungen wie Rötung, Ausschläge, neu eingezogene Brustwarzen, missfarbige Sekretion oder Dellen in der Haut leicht erkennen. Beobachten Sie Ihre Brust dabei in verschiedenen Stellungen: mit hängenden Armen und mit nach oben gestreckten Armen. Zuletzt drehen Sie sich mit in die Hüften gestemmten Armen eine ¼ Umdrehung nach links und nach rechts, um auch die seitlichen Partien Ihrer Brüste zu betrachten.
Zur eigentlichen Tastuntersuchung legen sie sich am besten auf den flachen Rücken. Die Brustdrüse reicht vom Brustbein bis zur Mitte der Achselhöhle und nach oben bis zum Schlüsselbein. Beginnen Sie an der rechten Seite legen Sie zunächst ein zusammengefaltetes Handtuch unter Ihr rechtes Schulterblatt, die Brustdrüse „schwimmt“ nun auf dem Brustkorb, gegen diese nicht verschiebliche harte Unterlage können Sie das Brustgewebe systematisch mäanderförmig od. kreisförmig abtasten.
Mit geschlossenen Augen fühlen Sie noch intensiver. Suchen Sie nach einer Erbse oder Perle, einer merkwürdigen Struktur, die keine Ähnlichkeit zum sonstigen Gewebe hat. Mit angelegtem Arm untersuchen Sie hinter dem Brustmuskel die Achselhöhle. Zum Schluss tasten Sie kreisförmig genau hinter dem Warzenvorhof und drücken ein wenig an der Warze, um potentielles Sekret exprimieren zu können.
Mit der Zeit werden Sie ein gutes Gespür für Ihre Brust entwickeln. Der beste Zeitpunkt ist die erste Zyklushälfte, also in den Tagen nach Abklingen der Monatsblutung. Frauen ohne Periodenblutung wählen ein beliebiges Datum, das sich monatlich widerholt.
Tritt eine Auffälligkeit auf, die vorher noch nie da war, suchen Sie Ihre Frauenärztin zur genaueren Abklärung auf.
Gut zu wissen, das 8 von 10 Knoten gutartig sind!
Ich biete Ihnen in meiner Ordination Brustultraschall an. Dieses ist ein wichtiges Diagnostikwerkzeug zur Unterscheidung von gut- und bösartigen Veränderungen der Brust.
Obwohl Brustultraschall die Mammographie nicht ersetzt, wird die Methode bei strahlendichter Brust oder bei getastetem Knoten zur raschen Abklärung mit einer Sensitivität von 57 bis 90 % und einer Spezifität von 65 bis 90 % sehr geschätzt.
Jenen Frauen, die noch zusätzliche Sicherheit zu den 2-jährigen Mammographie-Intervallen möchten, biete ich die Methode gerne jährlich im Intervall an.
Mit der Brustultraschall-Untersuchung setzen Sie sich keiner Bestrahlung aus, sie ist schmerzfrei und ohne großen Aufwand zyklusunabhängig möglich. In liegenden Position, wobei die Arme hinter dem Kopf verschränkt sind und ein keilförmiges Kissen den Brustkorb bzw. die jeweilige Brust hebt, wird der gesamte Drüsenkörper mit einer konvexen Schallsonde radiär abgefahren.
Die Untersuchung dauert je nach Brustgröße und Gewebebeschaffenheit ca. 15 bis 30 Minuten. Auch die Achselhöhle wird durch einen Blick am Rand des Brustmuskels auf Lymphknotenveränderungen eingesehen.
Erblicher Brustkrebs und Nachsorge
Wenn Sie eine junge Frau aus einer Risikofamilien mit erblichem Brustkrebs oder Eierstockkrebs sind oder sich in der Nachsorge nach einer Brustkrebserkrankung befinden, stellt der Brustultraschall eine sehr geeignete Methode zur regelmäßigen, strahlenfreie Überwachung Ihres Brustdrüsengewebes dar.
BIRADS
Ich beurteile die Ultraschall-Bilder nach der anerkannten BIRADS-Methode, welche in folgende Kategorien eingeteilt wird:
BIRADS 0: weitere Abklärung erforderlich
BIRADS 1: unauffälliger Normalbefund
BIRADS 2: gutartiger Befund, z.B. typisches Fibroadenom
BIRADS 3 wahrscheinlich gutartig, kurzfristige Verlaufskontrolle
BIRADS 4: malignitätsverdächtig
BIRADS 5: Hochgradig malignitätsverdächtig.
Therapeutische Möglichkeiten des Brustultraschalls
Schmerzhaft vergrößerte Zysten oder ein Brustdrüsenabszess können gezielt unter Ultraschallkontrolle in örtlicher Betäubung punktiert bzw. gespült werden. Auch unangenehme Wundsekretbildung nach Operationen, sogenanntes Serom, kann problemlos abpunktiert werden.