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DIE WEIBLICHE BRUST

Schon seit meiner Ausbildung ist die weibliche Brust – Symbol für weibliche Identität, Stärke und Lust – ein zentrales Thema meiner frauenärztlichen Tätigkeit.

Ich biete Ihnen ...

  • Beratung zum Thema Mammographiescreening
  • Abklärung und Behandlung bei gut- und bösartigen Brustveränderungen
  • Medikamentöse und operative Behandlung bei Brustkrebs
  • Interdisziplinäre Kooperation
  • Nachsorge nach Brustkrebs
  • Betreuung von Frauen aus Risikofamilien
  • Brustultraschall

Brust-Tastuntersuchung

Die Tastuntersuchung ist zwar als alleinige Massnahme zur Brustkrebs­früherkennung nicht geeignet, steigert aber in jeden Fall Ihr Körperbewußtsein und verbessert das Gefühl für die eigene Brust.

Ein regelmäßiger Blick in den Spiegel mit nacktem Oberkörper lässt Veränderungen wie Rötung, Ausschläge, neu eingezogene Brustwarzen, missfarbige Sekretion oder Dellen in der Haut leicht erkennen. Beobachten Sie Ihre Brust dabei in verschiedenen Stellungen: mit hängenden Armen und mit nach oben gestreckten Armen. Zuletzt drehen Sie sich mit in die Hüften gestemmten Armen eine ¼ Umdrehung nach links und nach rechts, um auch die seitlichen Partien Ihrer Brüste zu betrachten.

Zur eigentlichen Tastuntersuchung legen sie sich am besten auf den flachen Rücken. Die Brustdrüse reicht vom Brustbein bis zur Mitte der Achselhöhle und nach oben bis zum Schlüsselbein. Beginnen Sie an der rechten Seite legen Sie zunächst ein zusammengefaltetes Handtuch unter Ihr rechtes Schulterblatt, die Brustdrüse „schwimmt“ nun auf dem Brustkorb, gegen diese nicht verschiebliche harte Unterlage können Sie das Brustgewebe systematisch mäanderförmig od. kreisförmig abtasten.

Mit geschlossenen Augen fühlen Sie noch intensiver. Suchen Sie nach einer Erbse oder Perle, einer merkwürdigen Struktur, die keine Ähnlichkeit zum sonstigen Gewebe hat. Mit angelegtem Arm untersuchen Sie hinter dem Brustmuskel die Achselhöhle. Zum Schluss tasten Sie kreisförmig genau hinter dem Warzenvorhof und drücken ein wenig an der Warze, um potentielles Sekret exprimieren zu können.

Mit der Zeit werden Sie ein gutes Gespür für Ihre Brust entwickeln. Der beste Zeitpunkt ist die erste Zyklushälfte, also in den Tagen nach Abklingen der Monatsblutung. Frauen ohne Periodenblutung wählen ein beliebiges Datum, das sich monatlich widerholt.

Tritt eine Auffälligkeit auf, die vorher noch nie da war, suchen Sie Ihre Frauenärztin zur genaueren Abklärung auf.

Gut zu wissen, das 8 von 10 Knoten gutartig sind!

Frau untersucht sich vor dem Spiegel
Die Tastuntersuchung selbst im liegen durchführen
Die Tastuntersuchung mit kreisenden nach oben führenden Bewegungen

Brustultraschall gibt Ihnen Sicherheit

Ich biete Ihnen in meiner Ordination Brustultraschall an. Dieses ist ein wichtiges Diagnostikwerkzeug zur Unterscheidung von gut- und bösartigen Veränderungen der Brust.

Obwohl Brustultraschall die Mammographie nicht ersetzt, wird die Methode bei strahlendichter Brust oder bei getastetem Knoten zur raschen Abklärung mit einer Sensitivität von 57 bis 90 % und einer Spezifität von 65 bis 90 % sehr geschätzt.

Jenen Frauen, die noch zusätzliche Sicherheit zu den 2-jährigen Mammographie-Intervallen möchten, biete ich die Methode gerne jährlich im Intervall an.

Mit der Brustultraschall-Untersuchung setzen Sie sich keiner Bestrahlung aus, sie ist schmerzfrei und ohne großen Aufwand zyklusunabhängig möglich. In liegenden Position, wobei die Arme hinter dem Kopf verschränkt sind und ein keilförmiges Kissen den Brustkorb bzw. die jeweilige Brust hebt, wird der gesamte Drüsenkörper mit einer konvexen Schallsonde radiär abgefahren.

Die Untersuchung dauert je nach Brustgröße und Gewebebeschaffenheit ca. 15 bis 30 Minuten. Auch die Achselhöhle wird durch einen Blick am Rand des Brustmuskels auf Lymphknotenveränderungen eingesehen.

Erblicher Brustkrebs und Nachsorge

Wenn Sie eine junge Frau aus einer Risikofamilien mit erblichem Brustkrebs oder Eierstock­krebs sind oder sich in der Nachsorge nach einer Brustkrebs­erkrankung befinden, stellt der Brust­ultraschall eine sehr geeignete Methode zur regelmäßigen, strahlenfreie Überwachung Ihres Brustdrüsen­gewebes dar.

BIRADS

Ich beurteile die Ultraschall-Bilder nach der anerkannten BIRADS-Methode, welche in folgende Kategorien eingeteilt wird:
BIRADS 0: weitere Abklärung erforderlich
BIRADS 1: unauffälliger Normalbefund
BIRADS 2: gutartiger Befund, z.B. typisches Fibroadenom
BIRADS 3 wahrscheinlich gutartig, kurzfristige Verlaufskontrolle
BIRADS 4: malignitätsverdächtig
BIRADS 5: Hochgradig malignitätsverdächtig.

Therapeutische Möglichkeiten des Brustultraschalls

Schmerzhaft vergrößerte Zysten oder ein Brustdrüsenabszess können gezielt unter Ultraschallkontrolle in örtlicher Betäubung punktiert bzw. gespült werden. Auch unangenehme Wundsekretbildung nach Operationen, sogenanntes Serom, kann problemlos abpunktiert werden.

Neuerungen zum Österreichischen Brustkrebs-FrÜherkennungs­programm

Nach Einführung des Brustkrebs-Früherkennungs­programmes im Jänner 2014 wurden von der Österr. Ärztekammer und der Sozial­versicherung (SV) im Mai 2014 folgende Neuerungen vereinbart.

Erweiterung der Altersgruppen

Seit 1. Juni 2014 können sich Frauen von 40 bis 44 Jahren und ab 70 Jahren ohne Altersgrenze nach oben zur Teilnahme am Programm anmelden. Die Anmeldung kann über die Telefon Serviceline (0800500181) oder über ein web-Formular auf www.frueh-erkennen.at erfolgen.

Die Einladung zur Mammographie wird von der SV alle 2 Jahren zugeschickt und ist 3 Monate gültig, bei Bedarf kann sie unter der Serviceline telefonisch um weitere 3 Monate verlängert werden.

Freischaltung der e-Card

Ab 1. Juli 2014 können Frauen von 45 bis 69 Jahren mit der e-Card auch ohne schriftliche Einladung zur Früh­erkennungs­mammographie gehen.

Kostenlose Telefon Service-Hotline

Die kostenlose Service-Hotline 0800 500 181 berät Sie von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr auch in den Sprachen Englisch, Türkisch, Bosnisch, Kroatisch und Serbisch und per Mail unter service@frueh-erkennen.at.

Ärztliche Beratung und Befundübermittelung

Ich berate Sie gerne umfassend zum Thema Brust­krebs­früh­erkennung, Unter­suchungs­intervalle und familiäres Risiko.

Ein schriftlicher Mammographie-Befund wird Ihnen innerhalb von 7 Werktagen zugeschickt, mit Ihrer Zustimmung auch an mich als Ihre betreuende Gynäkologin. Wenn erforderlich kann ich den Mammographie-Befund nochmals erklären. Bei Auffälligkeiten legen wir gemeinsam das weitere Vorgehen fest.

Sind weitere Untersuchungen wie z.B. MRT oder Stanzbiopsie nötig, arbeite ich mit dem Brust­Gesundheit­Zentrum Tirol zusammen.

Körperliche Aktivität und Brustkrebsrisiko

Körperliche Bewegung reduziert gerade bei Frauen nach dem Wechsel das mittlere Krebsrisiko um 30 %. Jede Stunde Sport pro Woche reduziert das Brustkrebsrisiko um 6 %. Die Mechanismen sind mannigfach. Zum einen führt die Reduktion von Fettgewebe, ein wichtiger Entstehungsort von Östrogen, zu verminderter Produktion dieses Hormones, dem eine bedeutende Rolle bei manchen Brustkrebsarten zukommt. Zum anderen löst Übergewicht durch höhere Blutzuckerspiegel mehr Insulinproduktion aus, das als Wachstumsfaktor Zellwachstum stimuliert. Auch Vitamin D, das nicht nur mit der Nahrung aufgenommen wird, sondern durch UV-Licht synthetisiert wird, kommt möglicherweise eine protektive Rolle für die Entstehung von Brustkrebs zu.

Für an Brustkrebs erkrankte Patientinnen verbessert körperliche Bewegung, wenn möglich schon während der Behandlung aber vor allem in der Zeit danach Psyche und Lebensqualität. Das American College of Sports Medicine (ACSM) empfiehlt 3 bis 5 mal pro Woche (20 bis 30 Min.) ein moderates Ausdauer- und Krafttraining.

Mehr zum KURSANGEBOT “Bewegung und Sport mit onkologischen Patienten” finden Sie unter http://www.askoe-tirol.at/de/projekte/bewegung-und-sport-mit-onkologischen-.

 

Bisphenol A und Brustkrebs

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat im Frühjahr 2014 ein Gutachten zur Toxizitätsbeurteilung von Bisphenol A (BPA) beauftragt. Bisphenol A wird als Monomer bei der Herstellung von Polykarbonat-Kunststoffen in Gegenständen wie wiederverwendbaren Trinkflaschen, Behältern für die Aufbewahrung von Lebensmitteln sowie in der Epoxid-Innenbeschichtung von Lebensmittel- und Getränkedosen verwendet. BPA-Exposition hat wahrscheinlich eine schädliche Wirkung auf Nieren und Leber und wirkt sich auch auf die Brustdrüse aus.

Die Sachverständigen der EFSA empfehlen, die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI) für BPA vom aktuellen Wert von 50 µg/kg KG pro Tag auf 5 µg/kg KG pro Tag zu senken. Die EFSA ist der Ansicht, dass das Gesundheitsrisiko für sämtliche Bevölkerungsgruppen – einschließlich Föten, Säuglinge, Kleinkinder und Erwachsene – gering ist, da die höchsten Schätzwerte für eine kombinierte orale und nicht-orale BPA-Exposition je nach Altersgruppe drei- bis fünfmal niedriger sind als der vorgeschlagene t-TDI-Wert.

Die endgültige Fassung des Gutachtens ist mit Ende 2014 zu erwarten.